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Tabaklobby-Netzwerk - Vereinnahmte Personen

Gesundheitswesen

Medizin und Gesundheitswesen sind die Bereiche, die von der Geschäftstätigkeit der Tabakindustrie am stärksten betroffen sind. Jährlich sterben etwa 140.000 Menschen alleine in Deutschland an den Folgen der Tabakdroge.

Die Tabakindustrie versucht mit dem Sponsoring von Gesundheitseinreichtungen davon abzulenken, dass sie für Hunderttausende Todesfälle und noch viel mehr Krankheitsfälle verantwortlich ist.

Laut SWR Odysso haben "die Pneumologen, die Lungenfachärzte, beschlossen, dass jegliche Zusammenarbeit mit der Tabakindustrie ethisch nicht mehr tragbar ist. 'Die Pneumologen sind die Gruppe unter den Ärzten, die vor allem mit den Folgen des Rauchens zu tun haben: Lungenkrebs, chronische Bronchitis, daran erkranken (...) Hunderttausende von Menschen', sagt Dr. Nicolaus Schönfeld von der Lungenklinik Heckeshorn in Berlin. 'Und die Pneumologen wollen nichts zu tun haben mit der Förderung durch eine Industrie, deren Produkt legal Hunderttausende in der Republik pro Jahr tötet.'"

Sehr aufschlussreich ist auch eine Liste von Forschungsvorhaben des Verbandes der Cigarettenindustrie (VdC), die mehr als 60 Wissenschaftler auflistet, die von 1977 bis 1991 direkt vom VdC bezahlt wurden. Interessant ist, dass etwa bei der Hälfte eine Veröffentlichung nicht vorgesehen, beziehungsweise die Frage der Veröffentlichung nicht nicht entschieden war.

Unter den veröffentlichten Ergebnissen gibt es etliche, deren Ergebnis bei Rauchern schlechter als bei Nichtrauchern ausfiel. Veröffentlicht wurde aber "Dies ist wahrscheinlich nicht primär durch das Rauchen sondern durch andere Persönlichkeitsmerkmale und Lebensgewohnheiten bei Rauchern bedingt" (Beispiel "Spermatogenese bei Rauchern und Nichtrauchern", durchgeführt von den Professoren Borelli und Schievelbein).

Andere Ergebnisse wurden unter den Namen Franz Adlkofer oder Gerhard Scherer (siehe auch Süddeutsche Zeitung: "Tabakindustrie - Verqualmter Blick") veröffentlicht - beide bezahlte "Betreuer" der Tabakindustrie.

Weitere von der Tabakindustrie finanzierte Studien, wie beispielsweise eine von Prof. Adlkofer geleitete Untersuchung zur "Belastung mit polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffen aus der Nahrung - Diät-Studie mit vegetarischer Kost", dienten dazu, die Gefahren des Rauchens herunterzuspielen.

Ausführlichere Daten zu einer Person erhalten Sie durch Anklicken des Namens.

Verweise:
  [1] Persönliche Homepage der betreffenden Person
  [2] Politikerseite bei abgeordnetenwatch.de

Ergänzende Hinweise:
  [+] Distanziert sich von der Tabakindustrie
  [o] Passiver Mitläufer im Netzwerk der Tabakindustrie
  [-] Spielt eine aktive Rolle im Netzwerk der Tabakindustrie

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Kategorie: GesundheitswesenEinträge: 1
 
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Detailinformationen
 
Adlkofer, Prof. Franz Verum Geschäftsführer
Tätigkeit:
  • Mediziner
Als Partner der Tabaklobby vereinnahmt durch:
  • Geschäftsführer der vom Verband der Cigarettenindustrie (VdC) finanzierten Stiftung Verum (seit 1992).
  • Mitglied des Stiftungsrats der Stiftung Verum (seit 2002).
  • Sekretär des vom VdC eingerichteten und finanzierten "Forschungsrates Rauchen und Gesundheit".
  • Wissenschaftlicher Leiter der Forschungsabteilung der VdC.
Anmerkungen:
  • Franz Adlkofer spielte eine führende Rolle bei der Beeinflussung dervon Wissenschaft und Politik durch die Tabakindustrie in Deutschland.
  • Laut einem internen RJR Memo von 1981 ist "die Hauptstoßrichtung der VdC-Forschung die Entlastung des Nikotins.
  • Weitere umfangreiche Daten über die Rolle von Prof. Adlkofer im Netzwerk der Tabakindustrie müssen erst noch aufbereitet werden, bevor sie hier veröffentlicht werden.
Quellen und weitere Informationen: