[27.07.2004/ls]
Die Juli-Ausgabe der Apotheken-Umschau (Ausgabe 15. Juli 2004 B) berichtet
von einer repräsentativen Umfrage zum Thema Rauchen. Das renommierte
Meinungsforschungsinstitut GfK (das übrigens frei vom "Sponsoring"
durch die Tabakindustrie ist) befragte dazu 1903 Bundesbürger ab 16
Jahren.
Die wichtigste Frage an die Raucher war "Beabsichtigen Sie, sich das
Rauchen abzugewöhnen?"
Fast ein Drittel der Befragten, exakt ausgedrückt 30,2 Prozent,
beantworteten diese Frage mit Ja.
Auf die einzige Alternative, die Antwort Nein, entfielen demzufolge
69,8 Prozent der Stimmen.
Eine weitere interessante Frage an die Raucher war "Wer oder was könnte
Ihre eventuelle Entscheidung, mit dem Rauchen aufzuhören,
beeinflussen?". Dabei waren auch Mehrfachnennungen möglich.
An erster Stelle stehen bei den Antworten die Ärzte mit 68,9 Prozent.
Platz zwei mit einer Quote von 61,9 Prozent nehmen steigende Tabakpreise ein.
Im persönlichen Umfeld sind besonders Familie bzw. Partner ein wichtiger
Faktor, von 45,4 Prozent der Befragten genannt.
Ein Rauchverbot am Arbeitsplatz würde immerhin noch 25,1 Prozent helfen,
mit dem Rauchen aufzuhören.
Weitere Einschränkungen im Alltag wären für 21,9 Prozent der Aufhörwilligen
ein willkommener Anlass zum Aufhören.
Die Apotheken-Umschau liegt kostenlos in vielen Apotheken aus.
Die GfK ermittelte weiterhin durch den Vergleich zweier repräsentativer
Umfragen die Entwicklung der Raucherzahlen. Diese wurden in den Jahren
1998 und 2004 durchgeführt.
Die Tendenz ist erfreulich, denn immer weniger Deutsche rauchen. Im
Jahre 1998 rauchten noch 36,2 Prozent der über 16-Jährigen, während
heute nur noch 32,7 Prozent dieser "legalen" Raucher den Tabakdrogen
verfallen sind. Das sind also 1,8 Millionen Raucher weniger, als noch
vor sechs Jahren. Leider berücksichtigt die Umfrage nicht die
Entwicklung des Rauchverhaltens bei den unter 16-Jährigen, bei denen
nach anderen Erkenntnisses der Tabakkonsum gestiegen ist.
Aber auch in der Altergruppe der 16- bis 29-Jährigen liegt der
Raucheranteil immer noch deutlich über dem Gesamtdurchschnitt, wie eine
Umfrage der Apotheken-Umschau ergab. Der mit zunehmenden Alter
abnehmende Raucheranteil ist zwei Hauptursachen zuzuschreiben. Zum
einen werden doch manche Menschen mit zunehmenden Alter vernünftiger,
und schütteln erfolgreich ihre Nikotinsucht ab. Zum anderen werden mit
zunehmenden Alter viele "Raucherkarrieren" unfreiwillig beendet -
nämlich durch einen vorzeitigen Tod. Bereits in der Gruppe der 30- bis
40-Jährigen sind erschreckend viele Todesfälle durch Tabakkonsum zu
verzeichnen.
Rauchen entwickelt sich also offensichtlich also immer mehr zur
"Jugend-Torheit". Jedoch mit fatalen Folgen. Denn wer schon mit 15
Jahren das Rauchen anfängt, vergrößert sein Risiko gegenüber einem
25-jährigen Einsteiger um ein Vielfaches.