[19.05.2005/cc]
Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marion Caspers-Merk, hat den
Drogen- und Suchtbericht 2004 und zwei Studien mit dem Schwerpunkt
Kinder und Jugendliche vorgestellt.
Die Drogenbeauftragte, die sich beim Amtsantritt vor allem dem Kampf
gegen illegale Drogen verschrieben hatte, setzt nun verstärkt auf den
Kampf gegen Nikotinsucht. Vielleicht hat sie erkannt, dass es hier
wesentlich mehr Leben zu retten gibt, als bei den illegalen Drogen.
Hier waren 2004 1385 Menschenleben zu beklagen, bei den Tabakdrogen
sind es geschätzte 120.000 bis 140.000 Tote im Jahr. Rund 20 Milliarden
Euro an Kosten entstehen den Krankenkassen durch die Nikotinsucht -
mindestens doppelt so viel wie die Einnahmen aus der Tabaksteuer.
Das Bundesgesundheitsministerium hält die 146-seitige Studie zum Herunterladen bereit: Drogen- und Suchtbericht
Auf jeden Fall will Staatssekretärin Caspers-Merk auch gegen
Zusatzstoffe im Tabak vorgehen. Zusätze, die den Geschmack verbessern
und den natürlichen Hustenreiz unterdrücken, erleichtern Kindern und
Jugendlichen den Einstieg in die Nikotindrogensucht. Auch beigemischte
Substanzen, die die Sucht fördern, weil das Nikotin damit schneller in
den Blutkreislauf gelangt, müssen verboten werden. Hier muss im Kampf
gegen die Sucht angesetzt werden.
Caspers-Merk hält auch die dritte Stufe der Tabaksteuererhöhungen für
ein Mittel, die Sucht einzudämmen. Wie auch bei Alkopops zeigen die
höheren Preise Wirkung vor allem bei Jugendlichen, der Konsum geht
zurück.
Für Krebsforscher steht schon lange fest, dass Zigaretten einen wahren
Chemiecocktail enthalten und dass viele der Zusatzstoffe eine durchaus
giftige Wirkung haben. Das ARD-Magazin "W wie Wissen" berichtete
bereits in seiner Sendung vom 13. April 2005 ausführlich über dieses
Thema: Süßwaren in Zigaretten?