[25.08.2005/pk]
Vor wenigen Tagen berichtete die Berliner Zeitung über drei U-Bahn-Brände innerhalb
von zwei Tagen. Die offizielle Meldung der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)
zu diesen Ereignissen lautete: "möglicherweise ein Mini-Kurzschluss in der elektrischen Anlage".
Nach Angaben eines U-Bahn-Managers ist die wahrscheinlichere Ursache jedoch eine
weggeworfene Zigarettenkippe.
Nach Aussage des BVG-Managers sind brennende Zigaretten die wesentlich gefährlichere Ursache
für Brände als Probleme mit den elektrischen Anlagen. Die weggeworfenen Kippen können
bis zu zwei Stunden weiterglimmen. Treffen sie auf Papier oder Laub,
bricht schnell ein Feuer aus. Der Luftzug durch einen fahrenden Zug begünstigt
das Anfachen eines solchen Brandherdes.
Der BVG-Mitarbeiter äußerte gegenüber der Berliner Zeitung weiter:
"Bevor wir in der U-Bahn ein Rauchverbot verhängten, brannte es alle ein bis zwei Monate,
weil Raucher Zigaretten ins Gleisbett geworfen hatten.
Jetzt haben wir solche Vorfälle nur noch ein oder zweimal im Jahr -
und die Gefahren für Fahrgäste und Anlagen sind meist gering."
Wer regelmäßig die U-Bahn benutzt, findet dort trotz Rauchverbots immer wieder Kippen auf dem Boden
und zwischen den Gleisen. Gemäß dem neuen Sprichwort "Die Kippe fällt nicht weit vom Raucher"
kann davon ausgegangen werden, dass sie ordnungswidrig im Rauchverbot gequalmt wurde.
Zu beobachten ist jedoch auch die Selbstverständlichkeit vieler Raucher,
die Kippen unausgelöscht wegzuschnippen.
Vom viel beschworenen Verantwortungsbewusstsein der Raucher keine Spur.
Beängstigend ist in diesem Zusammenhang auch die augenscheinliche Zunahme jugendlicher Qualmer,
die sich über das Rauchverbot in der U-Bahn hinwegsetzen.
Anmerkungen: Noch schlimmer als in der U-Bahn sieht es auf den angeblich rauchfreien Bahnhöfen der Deutschen Bahn aus. Darüber kann auch der offensichtlich deutlich aufgestockte Reinigungsdienst nicht hinwegtäuschen.