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Regionalverkehrszüge in Bayern werden rauchfrei

Gesundheitsminister Schnappauf gibt Startschuss für rauchfreie Züge

[22.07.2005/ls] Der bayrische Gesundheitsminister Werner Schnappauf und der bayrische Bahnchef Klaus-Dieter Josel gaben heute den Startschuss für eine neue Ära der Kundenfreundlichkeit bei der DB Regio Bayern. Etwa 1100 immer noch existierende Raucherabteile in den bayrischen Regionalzügen werden in den nächsten Wochen zu tabakdrogenfreien Abteilen umgerüstet.

Bisher waren nur etwa 500 Triebzüge der DB Regio Bayern rauchfrei. Dieses seit Ende 2003 äußerst erfolgreich umgesetzte Konzept war bei der überwältigenden Mehrzahl der Bahn-Reisenden begeistert angenommen worden. Konsequenterweise entschloss sich die DB Regio Bayern, ab sofort auch alle ihrer lokbespannten Regionalzüge komplett rauchfrei zu machen.

Dazu Bahnchef Josel: "Wir möchten unseren Fahrgästen eine angenehme Fahrt bieten und dazu gehört heutzutage für die ganz große Mehrzahl unserer Reisenden, übrigens auch der Raucher, das Rauchverbot. Das belegen unsere Kundenumfragen." Und weiter: "Das Motto heißt: Frischer Wind statt dicke Luft."

In ihrer Pressemitteilung erkennt auch die Bahn an, dass Passivrauchen die Gesundheit beeinträchtigt, und Tabakrauch eine "erhebliche Schadstoffbelastung von Innenräumen" darstellt. Neben dem gesundheitlichen Wohlbefinden ihrer Kunden hat die Bahn auch mit den wirtschaftlichen Schäden zu kämpfen, die von Tabakdrogensüchtigen verursacht werden. Das sind insbesondere eine starke Verschmutzung, sowie Schäden durch Brandlöcher in den Sitzen.

Hierzu Berthold Huber, Chef von DB Regio Bayern: "Als modernes, kundenorientiertes Verkehrsunternehmen steht für DB Regio Bayern die Zufriedenheit der Fahrgäste an erster Stelle. Dazu gehört selbstverständlich auch Komfort und Sauberkeit. Der Reinigungs- und Instandhaltungsaufwand wird jetzt deutlich geringer sein. Außerdem sind die Sitzplätze in Raucherabteilen erfahrungsgemäß schlechter ausgelastet. Durch das Rauchverbot erhöht sich also das tatsächlich verfügbare Sitzplatzangebot." Nach Angaben der Bahn sind von der neuesten Verbesserung etwa eine Million Fahrgäste betroffen, die täglich die bayrischen Regionalzüge der Deutschen Bahn nutzen.

Auch auf den vielfach noch unzumutbar verqualmten Bahnhöfen soll sich etwas tun. Durch das im September 2002 gestartete Programm wurden inzwischen bundesweit etwa 1000 Bahnhöfe als rauchfrei deklariert. In Bayern sollen es bis zum Ende des laufenden Jahres etwa 300 sein.

Nach Angaben der Bahn ist allerdings selbst auf den sogenannten "rauchfreien Bahnhöfen" das Rauchen nicht generell verboten. Es ist immer noch in großzügigen Raucherbereichen, Gastronomiebetrieben und speziellen Bereichen der DB Lounges gestattet. Nur in den unterirdischen Stationen ist das Rauchen aus Sicherheitsgründen generell verboten.


Quellen und weitere Informationen

Anmerkungen:

Die Bahn ist auf dem richtigen Weg, aber auch auf den sogenannten "rauchfreien Bahnhöfen" noch lange nicht am Ziel angelangt. Denn die Raucherbereiche sind häufig derart ungeschickt platziert, dass sich auch jeder Nichtraucher durch dicke Rauchschwaden kämpfen muss, um den Zug zu erreichen. Und die trotz üppiger Raucherbereiche immer noch rücksichtslos im Rauchverbot qualmenden Nikotinsüchtigen werden leider auch nicht zur Verantwortung gezogen. Würden sie endlich konsequent zur Kasse gebeten (wie das die Bahn beispielsweise äußerst effizient bei Schwarzfahrern im S-Bahn-Verkehr praktiziert), dann würde die Belästigung durch Tabakqualm schnell vom Bahnsteig verschwinden. Ein völliger Anachronismus ist nach wie vor die Unsitte, dass man sich ausgerechnet beim Speisen von Nikotinkranken den Appetit verderben lassen muss. Hier befindet sich die offizielle Kundenpolitik der Deutschen Bahn noch auf dem Niveau des finstersten Mittelalters.
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Beschwerdebrief wegen verqualmter S-Bahnhöfe (2. Variante)
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