[04.02.2005/cc]
Zur Abwechslung mal eine Nachricht aus dem Boulevard-Bereich. Aber diese Aktion dürfte Zeichen setzen.
Immerhin gut 6.000 Menschen, davon 2.000 hinter den Kulissen, halten
sich an diesem Abend in der zum Ballparadies umgebauten Oper in Wien
auf. Diverse Tanzparketts, Salons, Bars und sogar die Logen werden
rauchfrei bleiben. Für die, die es nicht lassen können, gibt es
Raucherzonen im Vestibül und den beiden Rauchersalons am Balkon. Und
der Nikotinpflaster Hersteller Nicotinell wird an einem
Rauchernotfallstand neben den Garderoben "Spenden" in Form eines
Nicorette-Inhalators (Inhalator + Nikotinkapsel die drei - vier Stunden
anhalten) an die Raucher verteilen. Aus der Kommentatorenkabine
wurde bemerkt: dort dürfen sie zwar nicht rauchen, aber dort
werden sie "getröstet"...
Obwohl der Hausherr, Staatsoperndirektor Ioan Holender, nach eigenen Aussagen
Kettenraucher ist und sich in der Ballnacht zum Rauchen ab und zu in
sein Büro zurückziehen wird, weicht er nicht von seinem Vorsatz ab, die
Zeichen der Zeit zu respektieren und das Rauchverbot durchzuhalten. 120
"Billeteure" werden die Einhaltung des Rauchverbots überwachen und
Sünder höflich zum Aufhören bitten. Bleiben die Raucher stur, droht
ihnen eine Anzeige und bis zu 600,-- € Strafe wegen Zuwiderhandlung
gegen die Hausordnung.
Die Wiener Bohème hat Protest angekündigt. BR und ORF werden bis zu 4 Stunden übertragen.
Fazit am Tag danach: Der Opernball verlief skandal- und rauchfrei. Das
Rauchverbot, das Opernchef Holender kurzfristig über die Oper gelegt
hatte, habe der guten Stimmung keinen Abbruch getan. Die
österreichische Gesundheitsministerin Rauch-Kallat war voll des Lobes
für die Aktion und gratuliert den Veranstaltern zu dem "mutigen Schritt"