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München - heimliche Hauptstadt der Tabakmafia

[27.08.2004/ls] Gerne bezeichnen die Münchner ihre Stadt als "heimliche Hauptstadt Deutschlands". Bei allen interessanten Freizeit- und Kulturangeboten die München zu bieten hat zeigt die "Weltstadt mit Herz" jedoch auch eine hässliche Fratze. Denn München ist die heimliche Hauptstadt der Tabakmafia.

In München befindet der Hauptsitz der Philip Morris Deutschland GmbH (Fallstraße 40, 81369 München). Alleine diese Tatsache scheint schon auszureichen, dass alle städtischen Politiker in erfürchtiger Tatenlosigkeit erstarren, wenn es ums Thema Rauchen geht. Schließlich ist Philip Morris auch noch Marktführer in Deutschland.

Die Frage nach einer Belästigung oder gar gesundheitlichen Schädigung von Zwangsmitrauchern stellt sich in München nicht mehr, wenn Philip Morris mit seiner Steuererklärung winkt. Ein Artikel der Welt am Sonntag bezeichnet den Zigarettenhersteller als "größten Gewerbesteuerzahler der Landeshauptstadt". Fast 50 Millionen Euro waren es im Jahr 2002 (neuere Zahlen liegen derzeit leider noch nicht vor).

So verwundert es denn nicht mehr, dass ein Oberbürgermeister Ude sich lieber um die Weißwurst und die Interessen der Schwulen und Lesben sorgt, als die vielen Klagen der nicht rauchenden Bevölkerungsmehrheit über ausufernde Zwangsberauchung ernstzunehmen.

So verwundert es denn nicht mehr, dass nicht nur die nikotinsüchtige Fremdenverkehrschefin Gabriele Weishäupl, sondern sogar der nicht rauchende Oberbürgermeister Ude vehement gegen ein einziges rauchfreies Bierzelt auf dem Oktoberfest kämpft.

So verwundert es denn nicht mehr, dass sich die Stadt München weigert, an dem Wettbewerb "kommunale Suchtprävention" teilzunehmen - angeblich weil die Stadt München effektivere Maßnahmen als diesen ineffizienten Wettbewerb ergreift.

So verwundert es denn nicht mehr, dass Oberbürgermeister Ude weigert, dem Vorbild anderer Städte zu folgen, und Ordnungsgelder für die Verschmutzung (zu 90% Zigarettenkippen) von Straßen, Bushaltestellen usw. zu erheben.

Wer wird schon den ehrenwerten und bürgerfreundlichen Oberbürgermeister Ude kritisieren wollen, dass er diesen wichtigen Münchner Wirtschaftszweig (die Tabakindustrie) nach Kräften unterstützt und jede nur erdenkliche Hilfe leistet?

Wer wird es schon dem ehrenwerten und bürgerfreundlichen Oberbürgermeister Ude ankreiden wollen, dass er einer bedauernswerte Branche unter die Arme greift, die heldenhaft den Tod von Hunderttausenden ihrer Kunden in Kauf nimmt, nur um ein paar Arbeitsplätze mehr zu retten?

Wer wird es dem ehrenwerten und bürgerfreundlichen Oberbürgermeister Ude übelnehmen, dass er Rauchern Narrenfreiheit gewährt, auch wenn dies auf Kosten der übrigen Bevölkerung geht?

München - eine Stadt im Würgegriff der Tabakdrogenmafia.


Quellen und weitere Informationen

Beschwerdeautomat
Aufforderung zur Ablehnung von Ehrungen und Preisen der Tabakindustrie
Raucher werden weder diskriminiert noch ausgeschlossen
Gesundheitsgefährdung durch Passivrauchen
Petition und Politikeranschreiben für Kinderschutz im Auto
Beschwerde über verqualmte Veranstaltungsstätten (Theater, Konzertsäle, Kinos, ...)
Beschwerde beim Deutschen Presserat über Berichterstattung
Feinstaub wird nicht nur von Kraftfahrzeugen produziert
Anfrage wegen Tabakwerbung in Zeitungen, Zeitschriften etc.
Anfrage wegen Sponsoring durch Tabakindustrie (Verbände und Parteien)
Bitte um Begleichung der Reinigungskosten für Garderobe
Tabaklobby
FDP
CDU
CSU
SPD
B'90/Grüne
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