Aktiv Rauchfrei
  Startseite  >  Themen  >  Prävention  >  Millionen Engländer wollen das Rauchen...

Millionen Engländer wollen das Rauchen aufgeben

Rauchverbot verspricht bereits vor Inkrafttreten großen Erfolg

[10.03.2006/pk] Das englische Parlament beschloss im Februar ein Rauchverbot am Arbeitsplatz, und folgt damit den britischen Landesteilen Schottland und Nordirland. Mit überwältigender Mehrheit entschieden sich die Parlamentarier für die vorübergehend umstrittene Maximallösung, die auch den Beschäftigten in Pubs und Restaurants einen umfassenden Schutz vor Zwangsmitrauchen angedeihen lässt. Gesundheitsministerin Patricia Hewitt erklärte nach der Abstimmung im Unterhaus, "dass weitere 600.000 Menschen das Rauchen aufgeben und weitere Millionen vor passivem Mitrauchen geschützt werden".

Eine vor wenigen Tagen veröffentlichte Studie übertrifft nun die Erwartungen der Gesundheitsministerin sogar um ein Mehrfaches. Über 2,8 Millionen von insgesamt 12 Millionen Rauchern des Vereinigten Königreichs wollen das neue Rauchverbot am Arbeitsplatz zum Anlass nehmen, dem Laster zu entsagen. 22 Prozent der Raucher äußerten, sie würden sicher aufhören. Fast die Hälfte der befragten Raucher ist der Meinung, die neue gesetzliche Regelung würde sie zumindest zu einem Versuch bewegen.

Die Entscheidung der englischen Regierung wird damit ganz klar positiv angenommen. Selbst die Skeptiker mussten nun zugeben, dass die Unkenrufe über eine mangelnde Akzeptanz und die anfänglichen Bedenken gegenüber der angeblich nicht durchsetzbaren Maximallösung nicht gerechtfertigt waren. Allerdings wird auch in England damit zu rechnen sein, dass die Tabaklobby ihre geballte Marketingmacht darauf verwenden wird, diese für sie ungünstige Entwicklung in Misskredit zu bringen.

Das Rauchverbot am Arbeitsplatz tritt in England im Sommer 2007 in Kraft. Nordirland hat diese Maßnahme für März 2007 geplant. In Schottland kommen die Beschäftigten bereits ab Sonntag, den 26. März 2006 in Genuss eines umfassenden Schutzes vor Passivrauch. Das Parlament in Wales steht kurz vor der Verabschiedung eines ähnlichen Gestzes.

Eine Senkung des Tabakkonsums wirkt sich nicht nur auf die Gesundheit positiv aus, sondern auch auf die Altersvorsorge. Nach jüngsten Studien gehen in Großbritannien jährlich 17 Mrd. Pfund (ca. 27 Mrd. Euro) in Rauch auf, der Durchschnittsraucher gibt für 303 Packungen im Jahr etwa 1.500 Pfund aus (ca. 2.400 Euro).

Der britische Durchschnittsraucher verqualmt in seinem Leben die stolze Summe von 92.000 Pfund (fast 150.000 Euro). Angesichts allgemein schrumpfender Rentenzahlungen ist das ein gewaltiger Betrag, der für die Sucht geopfert wird. Damit könnte eine Zusatzrente von 6.000 Pfund jährlich (knapp 10.000 Euro) erzielt werden.


Quellen und weitere Informationen

Beschwerdeautomat
Beschwerde über Verstoß gegen Gleichstellung behinderter Menschen
Petition zum Schutz der Beschäftigten in der Gastronomie vor Zwangsmitrauchen
Abschiedsbrief an Restaurant wegen Rauchbelastung
Anfrage nach rauchfreien Restaurants
Gastronomie
Familienfreundliche Festzelte und Brauchtumsveranstaltungen sind rauchfrei
Rauchfreie Gastronomie in Deutschland auf Erfolgskurs
Rauchverbot in der Öffentlichkeit fördert Rücksichtnahme im privaten Bereich
Seit 2011 keine Subventionen mehr für Tabakanbau in Europa
Bayern feiert einjähriges Nichtraucherschutzgesetz
Nichtraucherschutz in der deutschen Gastronomie
Bayerisches Gesundheitsschutzgesetz besteht erneute Bewährungsprobe
Internat. Tabakpolitik
Tabak-Lobbying tötet
Zigarettenverband setzt Marianne Tritz vor die Tür
Illegale Werbung: British American Tobacco verurteilt
Zusatzstoffe verstärken das Gesundheitsrisiko von Zigaretten
Grünes Licht für Einheitsverpackung in Australien
Wie die Tabakindustrie die Politik untergräbt, behindert und manipuliert
Wissenschaftler fordern Verbot von Mentholkapsel-Zigaretten
Prävention
Zündelnde Raucher werden leicht zu Brandstiftern und Mördern
Nichtraucherschutzgesetze verstoßen gegen UN-Kinderrechtskonvention
Rauchverbot in der Öffentlichkeit fördert Rücksichtnahme im privaten Bereich
Ärzte vertuschen Rauchen als Todesursache
Rauchverbot in der Öffentlichkeit fördert rauchfreies Zuhause
Großbritannien schafft Zigarettenautomaten ab
Kein Anspruch auf Zigarettenpause am Arbeitsplatz
Aktuelles
Tabak-Lobbying tötet
Zigarettenverband setzt Marianne Tritz vor die Tür
Smartphone-Apps für Tabakwerbung missbraucht
Illegale Werbung: British American Tobacco verurteilt
Ethischer Kodex mit Biss
Verkauf von Zigaretten mit Aromakapsel in Deutschland illegal
Familienfreundliche Festzelte und Brauchtumsveranstaltungen sind rauchfrei
Zusatzstoffe verstärken das Gesundheitsrisiko von Zigaretten
Grünes Licht für Einheitsverpackung in Australien
Sponsoring des ZDF-Sommerfests durch Philip Morris