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Fotodokumentationen

Heilsamer Schock

Gute Worte alleine helfen nicht gegen mörderische Tabakdrogen

[08.01.2006/pk] Seit Jahrzehnten versuchen deutsche Schulen, ihre Schüler mit einer sanften Aufklärungspolitik vom Tabakdrogenkonsum abzuhalten. Das Ergebnis ist jedoch niederschmetternd. Innerhalb von 15 Jahren hat sich bei den 12- bis 15-Jährigen die Raucherquote verdoppelt, das durchschnittliche Einstiegsalter ist inzwischen auf 11,6 Jahre gesunken.

Diese deprimierende Entwicklung zeigt deutlich, wie sehr sich die Verfechter einer freundlichen Aufklärungslinie getäuscht haben. Dennoch gibt es immer noch Uneinsichtige in allen Lagern, insbesondere unter den nikotinabhängigen Pädagogen, die immer noch auf diesem erfolglosen Weg weitergehen wollen, und sich vehement gegen verbindliche Regelungen zum Schutz unserer Kinder wehren.

Die Heidelberger Thoraxklinik hat eine wirkungsvolle Methode gefunden, dieser unheilvollen Entwicklung entgegenzuwirken. Zweimal pro Woche nehmen 150 Schüler im Hörsaal über eine Live-Videoübertragung an einer Lungenuntersuchung per Endoskop teil. Unter dem Motto "ohne Kippe" erhalten sie eine hochkonzentrierte Fassung von nüchternen Fakten und schockierenden medizinischen Bildern des Tabakdrogenmissbrauchs.

Die meisten Raucher wissen nur abstrakt, dass Rauchen gefährlich sein kann (siehe Artikel "Passivrauchgefahren unterschätzt"). Mit den schockierenden Fakten werden sie selten rechtzeitig und vor allem nicht direkt konfrontiert. Und wenn sie irgendwann schließlich selbst zu den Opfern der Nikotindroge gehören, dann lassen sich die Folgen eines jahrzehntelangen Tabakdrogenkonsums nicht mehr umkehren.

Aber gerade weil es für sie selbst schon zu spät ist, haben viele der Krebspatienten in der Heidelberger Thoraxklinik den Wunsch, zur Aufklärung über die Folgen des Tabakdrogenkonsums beizutragen. Deshalb finden sich genügend Freiwillige, die sich den schmerzhaften Untersuchungen vor einem Live-Publikum stellen.

Diese neue unverblümte und schonungslos reale Aufklärungungsmethode ist bisher einmalig in Deutschland. Etwa 27.000 Schüler wurden seit Beginn des Konfrontationsprogramms im Juni 2000 in der größten Lungenfachklinik Deutschlands zur Prävention geführt. Das Programm ist schon ein Jahr im Voraus ausgebucht.

Der kurzzeitige Erfolg dieser Methode ist bereits recht ordentlich. Um diesen Erfolg jedoch langfristig zu halten sind weitere Maßnahmen erforderlich. Die wichtigsten sind absolute Rauchverbote an Schulen, deren Einhaltung konsequent kontrolliert und durchgesetzt wird, sowie eine Ausdehnung des Programms auf einen jährlichen Auffrischungsbesuch. Sinnvoll wäre auch eine regelmäßige Information der teilnehmenden Schüler über den Krankheits- und auch Todesverlauf "ihrer" Krebspatienten.

Besonders wichtig ist die Einführung eines absoluten Tabakwerbeverbots. Dies haben auch alle EU-Staaten erkannt - nur die deutsche Bundesregierung klagt dagegen. Angeblich wegen Kompetenzüberschreitung der EU. Deshalb ist es immer wieder notwendig, der Bundesregierung "Feuer unterm Hintern" zu machen. Alle verantwortungsvollen Leser können sich mit individuellen Petitionen an den Deutschen Bundestag sowie das Europäische Parlament wenden, aber auch die Petitionsausschüsse und Gesundheitsminister der Bundesländer mit diesen Problemen konfrontieren. Auch die Vertreter des eigenen Wahlkreises im Bundestag sind geeignete Ansprechpartner.


Quellen und weitere Informationen

Beschwerdeautomat
Petition zum Erlass eines generellen Rauchverbots an Schulen
Petition für ein Verbot von Tabakautomaten zur Durchsetzung des Jugendschutzes
Beschwerde über illegale Tabakwarenautomaten in Schulnähe
Beschwerde über BDTA wegen Nichtentfernens von Tabakwarenautomaten in Schulnähe
Anzeige wegen jugendgefährdender Tabakwerbung
Gesundheitsgefährdung durch Passivrauchen
Petition und Politikeranschreiben für rauchfreie Krankenhäuser
Prävention
Zündelnde Raucher werden leicht zu Brandstiftern und Mördern
Nichtraucherschutzgesetze verstoßen gegen UN-Kinderrechtskonvention
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Jugendschutz
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