[02.09.2005/pk]
China, weltgrößter Hersteller und Markt für Tabakprodukte, hat am 28. August 2005 die Tabakrahmenkonvention der Weltgesundheitsorganisation WHO ratifiziert. In China, das den Vertrag bereits 2003 unterzeichnet hatte, werden nun nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua "alle Arten von Zigarettenautomaten einschließlich derer in Hong Kong und Macao" verboten. Tabakwerbung ist in China bereits verboten.
In China gibt es nach Schätzungen der WHO 350 Millionen Raucher, das entspricht etwa 36 Prozent der Bevölkerung. Dabei existiert ein besonders großer geschlechtsspezifischer Unterschied, was den Anteil der Raucher betrifft. Während in China nur drei Prozent der Frauen rauchen, sind es in der männlichen Bevölkerung 60 Prozent. Aber die Verbreitung des Rauchens nimmt auch in China bei Kindern und Frauen deutlich zu. Eine offizielle Umfrage ermittelte bereits 5 Millionen minderjährige Raucher.
Nach Angaben der chinesischen Gesellschaft für Tabakkontrolle sterben in China jährlich 1,2 Millionen Menschen an den Folgen des Tabakdrogenkonsums. Damit verzeichnet China bereits ein Viertel aller derartigen weltweiten Todesfälle. Im Jahr 2003 wurden in China fast 1,8 Billionen (1.800 Milliarden) Zigaretten verkauft.
Neben China ratifizierten im August Israel und Namibia die Tabakrahmenkonvention. Damit haben inzwischen 79 der 168 Unterzeichnerstaaten das internationale Vertragswerk in ihr nationales Recht umgesetzt.