Uni Leipzig stellt weltweit umfassendste Studie vor
[22.11.2005/pk]
Am vergangenen Freitag stellte die Universität Leipzig die Ergebnisse ihrer
Studie über die Ursachen des Kehlkopfkrebses vor. Bestätigt wurde die
Erkenntnis, dass Rauchen einer der häufigsten Auslöser für Kehlkopfkrebs ist.
Wer über einen Zeitraum von 40 Jahren täglich 20 Zigaretten raucht, geht ein
dreißigfach höheres Risiko im Vergleich zu einem Nichtraucher ein. Weit über
90 Prozent der Erkrankten sind Raucher. Besonders gefährdet sind Personen,
die regelmäßig und viel rauchen und in jungen Jahren damit begonnen haben.
Alkohol fördert ebenfalls die Krankheit, insbesondere im Zusammenhang mit
Tabakkonsum. Nachgewiesen wurde durch die Studie weiterhin ein erhöhtes
Gefahrenpotenzial durch so genannte polyzyklische aromatische
Kohlenwasserstoffe, die beispielsweise in Teer und Ruß enthalten sind.
Aber auch Feinstäube wie Kohlenstaub und Zement stellen Risikofaktoren
dar, wodurch gerade Beschäftigte der Baubranche besonders betroffen sind.
Kehlkopfkrebs ist eine bösartige Tumorerkrankung, die tödlich verläuft wenn
sie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Bei früher Diagnose kann
unter Umständen Bestrahlung oder Chemotherapie den Krebs erfolgreich
besiegen. Eine komplette Entfernung des Organs kann zwar heutzutage
häufig verhindert werden, bei fortgeschrittenem Stadium kann jedoch nur
noch ein operativer Eingriff Abhilfe schaffen.
Nach Angaben des Bundesverbandes der Kehlkopflosen und Kehlkopfoperierten
erkranken in der Bundesrepublik jedes Jahr zirka 3.300 Männer und 500 Frauen
an Kehlkopfkrebs. Etwa 20.000 Menschen in Deutschland leben ohne Kehlkopf.
Hiermit sind für die Betroffenen weit reichende Konsequenzen verbunden.
Denn das Organ trennt Luft- und Speiseröhre, und ist für die Stimmbildung
verantwortlich.
Bei einer operativen Entfernung des Kehlkopfs werden die oberen Luft- und
Speisewege durchtrennt. Die Atmung ist nur noch über den Ausgang der
Luftröhre möglich, die in einem sichtbaren Loch im Hals endet. Dadurch wird
die körperliche Leistungsfähigkeit etrem beeinträchtigt, und die Anfälligkeit
für Erkrankungen der Atemwege steigt beträchtlich. Der Verlust der Stimme
kann teilweise durch elektronische Sprechhilfen oder durch eine spezielle
Atemtechnik unter Zuhilfenahme der Speiseröhre ersetzt werden.