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Erbgut-Killer Tabakrauch

Bereits geringste Mengen Tabakqualm verursachen Erbgutschäden

[01.10.2004/pk] Wie bereits im Artikel "Tabakrauch verändert Speichel zu Krebserreger" berichtet, entfaltet der gefährliche Qualm beim Eintritt in die Mundhöhle seine zerstörerische Wirkung. Somit setzen sich nicht nur "auf Lunge rauchende" Zigarettenraucher einer enormen Krebsgefahr aus, sondern selbst Zigarren- und Pfeifenraucher.

Ein Wissenschaftler-Team um Professor William Saunders von der Universität Pittsburgh (USA) fand nun in einer aktuellen Studie heraus, dass diese destruktive Wirkung bereits bei viel geringeren Mengen von Tabakrauch einsetzt, als bisher bekannt war. Die Menge an Tabakrauch die bereits nachweisliche Schäden am Erbgut hervorruft ist so gering, dass jeder Passivraucher in einer durchschnittlich verqualmten Gaststätte bereits ein Vielfaches davon aufnimmt.

Das Ergebnis der Studie soll am kommenden Dienstag, den 5. Oktober 2004 im Rahmen der 35. Jahresversammlung der Environmental Mutagen Society (Gesellschaft für mutagene Substanzen in der Umwelt) der Fachwelt vorgestellt werden. Ein Überblick über diese Studie wurde bereits von der Pressestelle des UPMC (University of Pittsburgh Medical Center) im Internet veröffentlicht.

Nach den veröffentlichten Forschungsergebnissen genügt bereits die Menge an Tabakrauch von ein oder zwei Zügen einer Zigarette, um irreversible Schädigungen an den Chromosomen der untersuchten Bindegewebszellen auszulösen. Diese zerstörten Erbgutsequenzen werden durch Zellteilung weiter vererbt, die Zellen entarten und bilden somit letztlich einen Tumor.

Das erschreckende Ergebnis der Untersuchung belegt, dass schon geringste Mengen von Zigarettenrauchkondensat diese höchst gefährliche Wirkung hervorrufen. Bereits die Menge an Kondensat von etwa dem fünfundzwanzigsten Teil einer Zigarette genügt, um Doppelstrangbrüche des Erbguts hervorzurufen und die Integrität der Chromosomen der untersuchten Bindegewebszellen zu zerstören. Derartige Doppelstrangbrüche gelten als die gefährlichste Art von Mutationen, da hierbei die Struktur des gesamten Chromosoms gefährdet ist.

Tabakrauch enthält etwa 5000 organische Verbindungen, einschließlich Substanzen, die als Krebserreger bekannt sind. Die Forscher setzten die untersuchten Zellen jedoch nicht direkt dem Qualm selbst gerauchter Zigaretten aus, sondern verwendeten für ihre Untersuchungen das Kondensat einer brennenden Zigarette, das vom Tabakkonzern "R.J. Reynolds Tobacco Company" geliefert wurde.

Bedenkt man, dass auch ein Passivraucher an einem Abend in einer verqualmten Kneipe einer Tabakrauchbelastung ausgesetzt ist, die ohne weiteres sechs bis acht selbst gerauchten Zigaretten entspricht, dann wird die in der Untersuchung als kritisch eingestufte Menge (ein Fünfundzwanzigstel einer Zigarette) bereits bis zum zweihundertfachen überschritten. Die Äußerung so mancher Passivraucher "mich stört es nicht wenn jemand in meiner Gegenwart raucht" ist also äußerst leichtfertig und kann tödliche Folgen haben!


Quellen und weitere Informationen

Beschwerdeautomat
Aufforderung zur Ablehnung von Ehrungen und Preisen der Tabakindustrie
Raucher werden weder diskriminiert noch ausgeschlossen
Gesundheitsgefährdung durch Passivrauchen
Petition und Politikeranschreiben für Kinderschutz im Auto
Beschwerde über verqualmte Veranstaltungsstätten (Theater, Konzertsäle, Kinos, ...)
Beschwerde beim Deutschen Presserat über Berichterstattung
Feinstaub wird nicht nur von Kraftfahrzeugen produziert
Anfrage wegen Tabakwerbung in Zeitungen, Zeitschriften etc.
Anfrage wegen Sponsoring durch Tabakindustrie (Verbände und Parteien)
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