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Risiko für Pfeifen- und Zigarrenraucher

[02.06.2004/ls] Langzeitstudien aus Großbritannien und den USA belegen, dass das Rauchen einer Pfeife ebenso gesundheitsschädlich wie das von Zigarren und fast so gefährlich wie Zigaretten ist.

Wissenschaftler der Amerikanischen Krebsgesellschaft in Atlanta berichteten im "Journal of the National Cancer Institute" über ihre 1982 begonnene Langzeitstudie. Sie erfassten die medizinischen Daten von über 138000 Männern, unter denen sich etwa 15260 Pfeifenraucher befanden. Die Männer wurden nach 18 Jahren wieder untersucht und die Todesursachen der 23590 bereits Verstorbenen analysiert.

Der Arzneimittelscout schreibt zu den unterschiedlichen Gefahren der verschiedenen Arten des Tabakkonsums unter Anderem: "Rauchen fördert die Entstehung von Arteriosklerose und ist Risikofaktor Nummer eins für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Herzinfarkt. Zudem steigt die Gefahr, an Lungenkrebs zu erkranken, rapide an. Zigarrenraucher, die den Qualm nicht inhalieren, haben dagegen ein erhöhtes Risiko für Mundhöhlen- und Speiseröhrenkrebs, während Pfeifenraucher eher an Lippen- und Zungenkrebs erkranken. Auch Passivraucher sind gefährdet, weil ihnen Schutzmechanismen gegen die im Zigarettenrauch enthaltenen Schadstoffe fehlen."

Britische Forscher der Royal Free and University College Medical School in London untersuchten die Daten von mehr als 7.000 Männern aus 24 Städten, die über durchschnittlich zwei Jahrzehnte hinsichtlich ihrer Rauchgewohnheiten und des daraus resultierenden Risikos für koronare Herzkrankheit, Schlaganfall und Krebs beobachtet wurden.

Daraus ermittelten sie folgende Zahlen:

Im Vergleich zu Nichtrauchern weisen Zigarren- und Pfeifenraucher ein um 69 Prozent höheres Risiko auf, einen Herzinfarkt oder einen tödlichen Herzstillstand zu erleiden. Auch ihr Schlaganfallrisiko ist um 62 Prozent höher. Weiterhin traten deutlich mehr Krebserkrankungen von Mundhöhle, Kehlkopf, Bauchspeicheldrüse, Nieren und Blase auf. Alle diesen Krebsarten stehen in direktem Zusammenhang mit dem Nikotinmissbrauch. Auch vom Lungenkrebs waren regelmäßige Zigarren- und Pfeifenraucher mehr als vier Mal so häufig betroffen wie Nichtraucher.

Die britischen Forscher kritisieren, dass Tabakkonsum mittels Pfeife und Zigarre in der öffentlichen Meinung noch immer als sichere Form des Rauchens gelte, weshalb vor allem der Zigarrenkonsum in den 90er-Jahren einen regelrechten Boom erlebte. Anfänglich waren sich sogar Mediziner lange Zeit nicht einig über die Schädlichkeit von Zigarren und Pfeife.

Diese unzutreffende Meinung (die sicherlich noch durch gezielte Werbemaßnahmen der Tabakindustrie gefördert wurde), konnte nun durch die beiden zitierten Studien widerlegt, und als gefährlicher und mitunter sogar tödlicher Irrglaube identifiziert werden.


Quellen und weitere Informationen

Beschwerdeautomat
Aufforderung zur Ablehnung von Ehrungen und Preisen der Tabakindustrie
Raucher werden weder diskriminiert noch ausgeschlossen
Gesundheitsgefährdung durch Passivrauchen
Petition und Politikeranschreiben für Kinderschutz im Auto
Beschwerde über verqualmte Veranstaltungsstätten (Theater, Konzertsäle, Kinos, ...)
Beschwerde beim Deutschen Presserat über Berichterstattung
Feinstaub wird nicht nur von Kraftfahrzeugen produziert
Anfrage wegen Tabakwerbung in Zeitungen, Zeitschriften etc.
Anfrage wegen Sponsoring durch Tabakindustrie (Verbände und Parteien)
Bitte um Begleichung der Reinigungskosten für Garderobe
Medizin
Ethischer Kodex mit Biss
Gesündere Babys dank Rauchverbot
Es ist nie zu spät, mit dem Rauchen aufzuhören
Ärzte vertuschen Rauchen als Todesursache
Rauchverbot in der Öffentlichkeit fördert rauchfreies Zuhause
Raucher sehen früher alt aus
Bundeszahnärztekammer weist auf Tabakkonsum als unterschätzte Gefahr im Mundraum hin
Jährlich sterben 600.000 Menschen durch Passivrauchen
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Das Fetale Tabaksyndrom
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