Weniger Rauchen hilft wenig - nur Aufhören wirkt wirklich
[22.01.2004/pk]
Forscher der Universität von Minnesota untersuchten in einer wissenschaftlichen
Studie das Verhältnis von gerauchten Zigaretten zu Krebs erregenden
Abbauprodukten im Körper. In ihrer Studie beobachteten sie Raucher, die
im Laufe des Experiments kontrolliert ihren Tabakkonsum in mehreren
Schritten reduzierten. Im Urin der Probanden wurden die
Stoffwechselprodukte der im Tabak enthaltenen und Krebs erregenden
Substanz NNK gemessen.
Das im Fachblatt "Journal of the National Cancer Institute (NCI)" (siehe
insbesondere die Informationen des NCI zum Thema Tabak und Krebs
- nur auf Englisch) veröffentlichte Ergebnis verblüffte jedoch die
Forscher genauso wie die Öffentlichkeit. Denn die Abbauprodukte der
Krebs erregenden Substanzen verringerten sich wesentlich weniger, als
dies die Reduktion des Suchtmittels vermuten ließ. In Zahlen
ausgedrückt bewirkt eine Halbierung der Anzahl gerauchter Zigaretten
keine Halbierung der vom Körper aufgenommenen schädlichen Substanzen,
es wurden weit höhere Werte festgestellt.
Über die Ursachen dieses spektakulären Ergebnisses konnten die
Forscher bislang nur spekulieren. Wahrscheinlich nehmen auf Entzug (was
ja bei so manchem Kettenraucher schon bei einer fünfminütigen
U-Bahnfahrt ohne sein Suchtmittel eintritt) befindliche Raucher die nur
eingeschränkt angebotenen Stimulanzien dafür umso gieriger auf, um
"ihren Pegel zu halten".
Fazit: Das Krebsrisiko (in allen Varianten vom Lungenkrebs bis zum
Zungenkrebs) lässt sich nur dann deutlich verringern, wenn der
Tabakkonsum vollständig eingestellt wird. Es gibt keine gesunde Form
des Rauchens, auch wenn das die Tabakwerbung manchmal zu suggerieren versucht.