Aktiv Rauchfrei
  Startseite  >  Themen  >  Medizin  >  Raucher neigen stärker zu Komatrinken,...
Fotodokumentationen

Raucher neigen stärker zu Komatrinken, Übergewicht und Geisteskrankheiten

Tabakkonsum dämpft Alkoholwirkung und verstärkt Trinkgewohnheiten

[06.11.2010/pk] Eine britische Studie, die im Oktober auf der Tabakkontrollkonferenz in Cardiff (Wales) vorgestellt wurde, zeigt die erhöhte Neigung von Rauchern zu einem ungesunden Lebensstil. Diese Tendenz äußert sich nicht nur in Bezug auf das Laster des Tabakkonsums, sondern auch in exzessivem Alkoholkonsum und schlechten Ernährungsgewohnheiten. Raucher müssen im Vergleich zu Nichtrauchern auch signifikant häufiger wegen Geisteskrankheiten, Herzproblemen, Atemproblemen und Arthritis behandelt werden.

Die Studie der Universität Cardiff bestätigt unter anderem auch die Ergebnisse einer US-amerikanischen Forschungsarbeit, die im Jahr 2009 veröffentlicht wurde. Die Wissenschaftler aus Philadelphia hatten bei einer Studie unter Jugendlichen ermittelt, dass die starken Raucher unter ihnen auch eine besonders ausgeprägten Neigung zum so genannten Komatrinken aufweisen. Die US-Studie belegte ebenfalls den Umkehrschluss, dass die stärksten Trinker auch dem Glimmstängel besonders stark verfallen.

Diese Forschungsergebnisse liegen auf einer Linie mit weiteren Erkenntnissen aus früheren Jahren. Demzufolge sind Raucher häufiger Alkoholiker, und die Suchtwirkungen von Alkohol und Nikotin verstärken sich gegenseitig. Bereits geringe Mengen Alkohol verstärken den Nikotin-Kick. Andererseits dämpft der Tabakkonsum die Wirkung des Alkohols, wodurch die Trinker größere Alkoholmengen aufnehmen.

Diese potenzierte Suchtwirkung hat insbesondere die betroffenen Jugendlichen extrem stark im Griff. Wie eine Studie der Gmünder Ersatzkasse (GEK) unlängt feststellte, hält selbst ein Krankenhausaufenthalt wegen Alkoholvergiftung 17 Prozent der betroffenen Jugendlichen nicht vor weiterem exzessiven Alkoholkonsum ab. Häufig konsumieren sie nach einem solchen Vorfall ebenso viel Alkohol, in etlichen Fällen sogar mehr als zuvor.

Laut der Studie aus Cardiff, die auf den Daten von 13.000 Erwachsenen basiert, leiden insbesondere rauchende Frauen unter einem doppelt so hohen Risiko von Geisteskrankheiten im Vergleich zu Nichtraucherinnen. Raucherinnen mussten weitaus häufiger wegen psychischer Störungen (beispielsweise Depressionen oder Angstzustände) behandelt werden. 18 Prozent der rauchenden Frauen sind hiervon laut Studie betroffen, im Gegensatz zu 10 Prozent der rauchenden Männer.

Die Studie bestätigt nicht nur die langjährigen Erkenntnisse über die Schädlichkeit des Rauchens, sondern zeigt auch die Zusammenhänge zwischen dem Rauchen und einer Reihe weiterer gesundheitsschädigender Verhaltensweisen auf. Die gewonnenen Erkenntnisse unterstreichen die Notwendigkeit, die meistverbreiteten Alltagsdrogen Alkohol und Nikotin nicht länger als isolierte Gesundheitsrisiken zu betrachten, sondern vor allem Jugendliche besser über die kombinierte Wirkung dieser Substanzen aufzuklären und zu schützen.

Auch das gerne hervorgebrachte Argument einiger Raucherlobbyisten, dass es wichtigere Probleme als das Rauchen gäbe - wie beispielsweise Übergewicht - wird durch die Studienergebnisse widerlegt. Denn die Fettleibigkeit hängt ebenfalls häufig mit dem Tabakkonsum zusammen. Das Märchen vom Schlankmacher Zigarette ist nur eine Erfindung der Marketingmaschinerie der Tabakindustrie, die mit dieser Masche vor allem Frauen und Mädchen in die Sucht treibt.


Quellen und weitere Informationen

Beschwerdeautomat
Gesundheitsgefährdung durch Passivrauchen
Petition und Politikeranschreiben für rauchfreie Krankenhäuser
Tabaklobby
Politik
Gesundheitswesen
Studien & Umfragen
Familienfreundliche Festzelte und Brauchtumsveranstaltungen sind rauchfrei
Grünes Licht für Einheitsverpackung in Australien
Gesündere Babys dank Rauchverbot
Rauchfreie Gastronomie in Deutschland auf Erfolgskurs
Es ist nie zu spät, mit dem Rauchen aufzuhören
Wissenschaftler fordern Verbot von Mentholkapsel-Zigaretten
Dicke Mädchen sind häufiger nikotinabhängig
Medizin
Ethischer Kodex mit Biss
Gesündere Babys dank Rauchverbot
Es ist nie zu spät, mit dem Rauchen aufzuhören
Ärzte vertuschen Rauchen als Todesursache
Rauchverbot in der Öffentlichkeit fördert rauchfreies Zuhause
Raucher sehen früher alt aus
Bundeszahnärztekammer weist auf Tabakkonsum als unterschätzte Gefahr im Mundraum hin
Jugendschutz
Smartphone-Apps für Tabakwerbung missbraucht
Verkauf von Zigaretten mit Aromakapsel in Deutschland illegal
Zusatzstoffe verstärken das Gesundheitsrisiko von Zigaretten
Ein klares Nein zu "Maybe"
Nichtraucherschutzgesetze verstoßen gegen UN-Kinderrechtskonvention
Dicke Mädchen sind häufiger nikotinabhängig
E-Zigaretten gesünder als Russisches Roulette?
Aktuelles
Tabak-Lobbying tötet
Zigarettenverband setzt Marianne Tritz vor die Tür
Smartphone-Apps für Tabakwerbung missbraucht
Illegale Werbung: British American Tobacco verurteilt
Ethischer Kodex mit Biss
Verkauf von Zigaretten mit Aromakapsel in Deutschland illegal
Familienfreundliche Festzelte und Brauchtumsveranstaltungen sind rauchfrei
Zusatzstoffe verstärken das Gesundheitsrisiko von Zigaretten
Grünes Licht für Einheitsverpackung in Australien
Sponsoring des ZDF-Sommerfests durch Philip Morris