[31.01.2008/Deutsche Krebshilfe]
Bonn/Genf (jft) - Zum diesjährigen Welt-Krebstag am 4. Februar ruft die Deutsche Krebshilfe als Mitglied des AKTIONSBÜNDNIS NICHTRAUCHEN zusammen mit der Welt-Krebsorganisation (UICC) gemeinsam dazu auf, Kinder vor dem Zwangsmitrauchen zu schützen. "Rauchen in Anwesenheit von Kindern kommt einer Körperverletzung gleich", so Professor Dr. Dagmar Schipanski, Präsidentin der Deutschen Krebshilfe. "Denn Tabakrauch ist mit Abstand der gefährlichste vermeidbare Innenraumschadstoff. Wir alle stehen deshalb in der Verantwortung, Nichtraucher - und dabei ganz besonders Kinder - vor dem schädlichen Tabakrauch zu schützen." Zum Welt-Krebstag haben die Organisationen Aktionsmaterial erarbeitet, das kostenlos verteilt wird.
Im Rahmen des Welt-Krebstages machen die Gesundheitsorganisationen darauf aufmerksam, dass nur eine komplett rauchfreie Umgebung Kinder und Erwachsene vor den gefährlichen Erkrankungen schützt, die durch das Passivrauchen entstehen können. Das Ausmaß der Tabakrauchbelastung in Deutschland ist beträchtlich: Über 170.000 Neugeborene jährlich waren bereits im Mutterleib den Schadstoffen des Tabakrauchs ausgesetzt, und schätzungsweise acht Millionen Kinder und Jugendliche leben in einem Raucher-Haushalt.
Kinder aus Raucher-Haushalten leiden fast doppelt so häufig an Asthma, Husten, Schwindelgefühlen, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten und dreimal häufiger an Schlafstörungen als Kinder aus Nichtraucher-Haushalten. Die gesundheitliche Belastung beginnt aber bereits vor der Geburt: Kinder rauchender Mütter haben ein um durchschnittlich 200 Gramm niedrigeres Geburtsgewicht als Kinder nichtrauchender Mütter, und Säuglinge in Raucher-Haushalten haben ein erhöhtes Risiko für den plötzlichen Kindstod. Die Organisationen fordern daher, dass das Rauchen in Anwesenheit von Kindern in Zukunft den Tatbestand der Körperverletzung erfüllen sollte. Denn das Grundgesetz gibt jedem Menschen - ob groß oder klein - das Recht auf körperliche Unversehrtheit. Kinder können sich jedoch nicht wehren, wenn sie dem gefährlichen Zigarettenrauch ausgeliefert sind.
Um die Bevölkerung zu sensibilisieren, starten das AKTIONSBÜNDNIS NICHTRAUCHEN und die Welt-Krebsorganisation (UICC) heute, am 31. Januar
2008, eine bundesweite Kampagne, um für den Schutz von Kindern zu werben:
Sie verteilen kostenlos 550.000 Aktions-Postkarten in der Gastronomie. Darüber gibt es ein kostenloses Aktions-Plakat. Alle Materialien können
bei der Deutschen Krebshilfe bestellt werden unter der Telefonnummer 02 28 / 72 99 00, per E-Mail an deutsche@krebshilfe.de sowie im Internet
unter www.krebshilfe.de. Das WHO-Kollaborationszentrum für Tabakkontrolle am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg stellt
eine eigens für den Welt-Krebstag erstellte Broschüre zur Verfügung, die sich kostenlos unter der Telefonnummer 0 62 21 / 42 30 08, E-Mail whocc@dkfz.de oder im Internet unter www.tabakkontrolle.de bestellen lässt.
Das AKTIONSBÜNDNIS NICHTRAUCHEN ist ein Zusammenschluss namhafter Organisationen des Gesundheitswesens in Deutschland. Es wurde mit dem Ziel gegründet, Maßnahmen zur Eindämmung der Gesundheitsgefahr "Rauchen" auf politischer Ebene anzuregen, zu fördern und zu begleiten. Folgende Organisationen bilden das Steuerungsgremium des AKTIONSBÜNDNISSES: Ärztlicher Arbeitskreis Rauchen und Gesundheit, Bundesärztekammer, Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung, Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin, Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen, Deutsches Krebsforschungszentrum, Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe und Deutsche Lungenstiftung. Internet: www.abnr.de.
Tipps zum Schutz vor dem Passivrauchen
Rauchen Sie nicht in Anwesenheit Ihres Kindes und in Anwesenheit von Schwangeren.
Rauchen Sie niemals im Auto, in der Wohnung oder im Haus. Nicht nur Passivrauchen ist schädlich, sondern auch alle Ablagerungen der Tabakrückstände in Wänden, Stoffen, Polstern und in Teppichen.
Halten Sie Ihr Kind von Einrichtungen fern, in denen geraucht wird.
Besuchen Sie mit Ihrem Kind ausschließlich rauchfreie Restaurants und Gaststätten.
Seien Sie ein rauchfreies Vorbild für Ihr Kind.
Wenn Sie rauchen, dann sprechen Sie zum Beispiel mit Ihrem Hausarzt über die Möglichkeiten zur Tabakentwöhnung.