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Krimi um Umfrageergebnisse zu Rauchverboten in der Gastronomie

[30.05.2004/pk] Durch die Diskussion um das irische Rauchverbot in Gastronomie und Öffentlichkeit wurden in den Printmedien und im Internet etliche Umfragen initiiert, die des Volkes Meinung zu diesem Thema erforschen soll(t)en. Einige Umfragen sind schon abgeschlossen, andere laufen noch. Auffällig ist bei einigen der bereits abgeschlossenen Umfragen, dass die Ergebnisse dieser Umfragen einfach in der Versenkung verschwanden. Alle diese verdächtigen Umfragen weisen jedoch ein gemeinsames Merkmal auf: eine absolute Mehrheit sprach sich für Rauchverbote aus.

Insbesondere bei Ergebnissen, die einfach in der Versenkung verschwanden, wurde nachgehakt. Neben den Endresultaten, die allerdings nicht immer zur Verfügung gestellt wurden, ergaben sich hierbei recht interessante Beobachtungen. Diese Ergebnisse sollen unseren interessierten Lesern natürlich nicht vorenthalten werden.

Zu einem regelrechten Krimi entspann sich die Umfrage in der FAZ. Das zuerst vergessene Ergebnis wurde nach etlichen Protesten endlich bekannt gegeben. Die nachgeschobene Interpretation des Ergebnisses stellte jedoch die Tatsachen (wer hätte es gedacht - zu Gunsten der Raucher) völlig auf den Kopf. Erst weitere Proteste konnten letztendlich die Richtigstellung erzwingen. Die ausführliche Story wurde am 16.05.2004 auf der Pro-Rauchfrei-Website veröffentlicht.

Hier noch einmal kurz das Ergebnis der FAZ-Umfrage unter dem Motto "Ist das irische Rauchverbot ein Modell für Deutschland?": Nein: 4450 Stimmen (39%) Ja: 6919 Stimmen (61%)

Leider sind aber offensichtlich nicht alle Zeitungen gleichermaßen darum bemüht, eventuell aufgetretene Unregelmäßigkeiten bei der Veröffentlichung dieser Ergebnisse aus der Welt zu schaffen.

Beim Fränkischen Anzeiger ( www.fraenkischer-anzeiger.de ) lief ebenfalls über einen längeren Zeitraum die Umfrage "Sind Sie für ein Rauchverbot in Restaurants und Cafes?". Bei einer beachtlichen Teilnehmerzahl pendelte sich ein recht stabiles Ergebnis ein, in dem sich eine deutliche Mehrheit für ein derartiges Rauchverbot aussprach. Ähnlich wie bei der FAZ verschwand diese Umfrage wie auch deren Ergebnis kommentarlos von der Website.

Im Gegensatz zur FAZ brachte jedoch der Fränkische Anzeiger nicht den Mut auf, dieses Versäumnis nachzuholen. Erst nach etlichen Nachfragen kam eine knappe Reaktion, dass die Umfrage angeblich manipuliert worden sei, und das korrekte Ergebnis aber in Kürze veröffentlicht werden solle. Doch seitdem gingen bereits einige Wochen ins Land, und jegliche weiteren Anfragen und Anmahnungen beim Fränkischen Anzeiger zu diesem Thema blieben bis heute unerwidert.

Da von Beobachtern in unregelmäßigen Abständen der aktuelle Stand zu Protokollierung gespeichert wurde, kann hier zumindest der letzte bekannte Stand übermitteln werden.

Auf die Frage "Sind Sie für ein Rauchverbot in Restaurants und Cafes?" wurden 51652 Stimmen abgegeben. Für ein solchen Rauchverbot sprachen sich 27795 (53,8%) der Teilnehmer aus, dagegen 23718 (45,9%). Nur eine verschwindend geringe Zahl von Teilnehmern, nämlich 139 (0,3%) hatten dazu keine Meinung.

Bleibt noch die Frage offen: wer könnte ein Interesse an der Manipulation dieses Ergebnisses gehabt haben? Da etliche weitere Umfragen zu diesem Thema überwiegend deutlich höhere Zahlen zu Gunsten eines Rauchverbots (bei der FAZ beispielsweise 61%) ermittelten, liegt die Vermutung nahe, dass hier einige Raucherlobbyisten sich den drohenden Rauchverboten auf eine etwas unbeholfene Weise entgegen stellen wollten.

Die Beantwortung der allerletzten Frage, warum der Fränkische Anzeiger dieses Ergebnis tot schweigt, kann leider nur der Phantasie des werten Lesers überlassen werden.


Quellen und weitere Informationen

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