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Fotodokumentationen

Seit 2011 keine Subventionen mehr für Tabakanbau in Europa

Bulgarisches Dorf Vorbild für tabakfreie Gesellschaft

[11.02.2012/pk] Tabakanbau hat keine Zukunft. Die Subventionen für den Tabakdrogenanbau wurden von der EU gestrichen, jahrelange Proteste konnten diese kontraproduktive Geldverschwendung endlich stoppen. Tödliche Tabakdrogen stellen keine nachhaltige Lebensgrundlage dar und sind mit den Zielen der europäischen Gesundheitspolitik nicht vereinbar. In Deutschland satteln die letzten Tabakbauern um und bauen nun Petersilie statt Tabak an.

Der letzte EU-Staat, der die Abschaffung der Subvention des Tabakdrogenanbaus nachvollzog, ist Bulgarien. Der Balkanstaat zahlte im Jahr 2010 als einziges Land seinen Tabakbauern noch die vielfach kritisierte Unterstützung - zum letzten Mal. Bulgarien galt lange Zeit als eines der traditionellen Tabakanbauländer der EU, und nahm mit etwa 37.000 Beschäftigten im Tabakanbau den Spitzenplatz in der Union ein.

Seit dem Jahr 2011 werden in Bulgarien die öffentlichen Mittel sinnvoller für eine Reform der Tabakbranche eingesetzt. Die unrentable Produktion von gesundheitsschädlichem Tabak wird nicht länger unterstützt, die staatliche Förderung richtet sich nun auf die Entwicklung der ländlichen Regionen und deren Infrastruktur. Der Balkanstaat kann sich dabei am Nachbarland Griechenland orientieren, das ebenfalls traditionell viel Tabak anbaute. Dort wurde die Reform der Tabakdrogenbranche bereits früher in Angriff genommen und der größte Teil der ehemaligen Beschäftigten in anderen Berufen untergebracht.

Ein Paradebeispiel für einen gelungenen Umstieg vom althergebrachten Tabakdrogenanbau zu einem zukunftsträchtigen Geschäftsmodell stellt Ognjanowo dar. Das kleine bulgarische Dorf im Rhodopengebirge packt das Übel der mörderischen Alltagsdroge bei der Wurzel und schafft den Tabakanbau ab. Statt dessen bestreiten die Einwohner ihren Lebensunterhalt nun aus einer weitaus lukrativeren Quelle, dem Tourismus.

Ognjanowo ist für seine heilenden Mineralwasserquellen bekannt. Die Besucher des Rhodopendorfes interessieren sich für die dörfliche Architektur und die Schönheit der Natur. Innerhalb von wenigen Jahren entstanden in dem bulgarischen Dorf einige Dutzend gut besuchte Familienhotels. Deren Inhaber sind meist ehemalige Tabakbauern.

Andere Landwirte betreiben statt des Tabakanbaus inzwischen Viehzucht und Gemüseanbau. Die Besucher erhalten ökologische Produkte, die aus lokalem nachhaltigen Anbau stammen. Eines ist allen ehemaligen Tabakbauern Ognjanowo gemeinsam: sie wollen keinen Tabak mehr.

Der internationale Zigarettenmarkt wird von einigen wenigen Konzernen beherrscht. Der dadurch ausgeübte Preisdruck auf die Erzeuger wurde so groß, dass die bulgarischen Tabakbauern kaum noch von ihrer Tätigkeit leben konnten. Selbst eine Jahresernte von einer Tonne Tabak reichte nicht mehr aus, eine ganze Familie zu ernähren. Tabakanbau ist derart teuer, dass er sich nicht einmal mehr mit den gewaltigen EU-Subventionen rentiert.

Bis vor zehn Jahren lebte ein Großteil der Bevölkerung in Ognjanowo vom Tabakanbau. Inzwischen arbeitet fast die Hälfte in der Tourismusbranche, andere in der ökologischen Landwirtschaft. Keiner der Umsteiger bereut diesen Wechsel. Statt harter gesundheitsschädlicher Arbeit auf den Tabakfeldern genießen sie heute die Bewirtung ihrer Gäste aus dem In- und Ausland.

Der Tourismus ist weitaus lukrativer als der Tabakanbau. Er garantiert den Menschen in Ognjanowo selbst heute in der Wirtschaftskrise nicht nur ihr Auskommen, auch die für den Umstieg aufgenommen Kredite können weiterhin bedient werden.


Quellen und weitere Informationen

Anmerkungen:

Der Anbau mörderischer Tabakdrogen hat als vermeintlich schützenswerte Tradition ausgedient, ebenso wie die Inquisition oder Hexenverbrennung. Dass sich dieser Geschäftszweig überhaupt so lange halten konnte ist nur den aberwitzigen Machenschaften der Tabakdrogenindustrie geschuldet. Mit Hilfe ihrer astronomischen Gewinne hat sie Politiker manipuliert, dieses mörderische Produkt auch noch mit staatlichen Subventionen zu unterstützen. Gut, dass dieser Wahnsinn ein Ende gefunden hat.
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