Belgien und Spanien verbessern Schutz am Arbeitsplatz
[09.10.2005/pk]
Nachdem bereits eine Reihe von EU-Staaten den Schutz vor Tabakqualm am
Arbeitsplatz gesetzlich gewährleistet, haben nun auch die Parlamente
Belgiens und Spaniens entsprechende Regelungen verabschiedet. Ähnlich wie
bereits in Irland oder Italien können die Beschäftigten in Zukunft mit
einem weitgehenden Schutz vor Zwangsmitrauchen am Arbeitsplatz rechnen.
In Belgien wird ab Januar 2006 das Rauchen am Arbeitsplatz generell verboten
sein. Wie in anderen Ländern haben die unzähligen Appelle an die Einsicht
der Raucher auch in Belgien nicht gefruchtet, was wieder einmal bestätigt,
dass gegen das Diktat der Nikotinsucht nur rigorose gesetzliche Regelungen
helfen.
Die Beschäftigten in der Gastronomie müssen sich allerdings noch ein Jahr
länger gedulden, bis auch sie in den Genuss eines verbesserten Schutzes vor
dem Tabakqualm am Arbeitsplatz kommen. Es wird auch keinen vollständigen
Schutz geben, denn es bleibt den Restaurants und Bars freigestellt, eigene
Raucherräume einzurichten. Mit dieser Regelung hat aber wenigstens der Gast
die (Rauch-)Freiheit.
In Spanien, das bislang weithin als "Raucherparadies" galt, wird ab Januar
2006 das Rauchen am Arbeitsplatz ebenfalls untersagt. Das neue spanische
Gesetz geht in einem Punkt sogar noch weiter als das belgische Pendant,
und sorgt für wirkliche Rauchfreiheit. Die Einrichtung von separaten
Raucherzimmern wird in Büros und Werkstätten prinzipiell nicht gestattet.
Nur mit einer derartigen Regelung sind die Beschäftigten effektiv vor der
enormen Gesundheitsgefahr geschützt, die vom Tabakqualm ausgeht.
Die Beschäftigten in der spanischen Gastronomie werden jedoch in Zukunft
schlechter gestellt sein, als ihre belgischen Kollegen. Denn die spanische
Regelung sieht zwar auch in der Gastronomie eine Einschränkung des
Tabakdrogenkonsums vor, aber kein vollständiges Rauchverbot. Nur Betriebe
ab 100 Quadratmeter müssen dafür sorgen, dass der Tabakqualm auf separate
Raucherzimmer beschränkt wird. In kleineren Gaststätten bleibt es leider
auch in Zukunft den Wirten überlassen, ob sie das Rauchen verbieten. Damit
haben zwar vielleicht die Gäste noch Ausweichmöglichkeiten auf rauchfreie
Einrichtungen, die Beschäftigten bleiben jedoch weiterhin der Willkür ihrer
häufig selbst nikotinsüchtigen Arbeitgeber ausgesetzt.