[24.09.2005/pk]
Nach einem Bericht von Südtirol Online kommt
die Präventionskampagne des Landesgesundheitsdienstes bei der Südtiroler
Bevölkerung gut an. Ganze 96 Prozent begrüßen diese Kampagne, und über
80 Prozent sind von deren Wirksamkeit zur Vermeidung von tabakkonsumbedingten
Krankheiten überzeugt.
Die Untersuchung des Landesstatistikamt, aus der die vorgenannten Zahlen
stammen, ergab dass die Kampagnen das allgemeine Gesundheitsbewusstsein
verbessern. Bei über einem Drittel der Bevölkerung lösten die Aktivitäten
bereits eine Änderung der Lebensgewohnheiten aus. Auch Denkanstöße zur
Auseinandersetzung mit den verschiedenen Aspekten des Tabakdrogenkonsums
konnten vermittelt werden.
Besonders erfreulich ist eine hohe Erfolgsquote bei der Abschaffung des
ungebremsten Tabakdrogenkonsums in der Südtiroler Gastronomie. 91,7 Prozent
der Südtiroler sind mit dem Rauchverbot wenigstens "einverstanden", viele
davon sogar "sehr einverstanden". Obwohl die Tabaklobbyisten solche Aussagen
gerne dahin gehend interpretieren, dass sie keine Aussagekraft hätten, so
sprechen die Fakten eine deutliche Sprache.
Natürlich existiert auch in Südtirol immer noch ein Haufen unbelehrbarer
Nikotinsüchtiger, bei denen die Sucht so tief in die Persönlichkeitsstruktur
eingreift, dass sie vermutlich nicht einmal im Angesicht des Todes von ihrer
gefährlichen Sucht loskämen. Dennoch fällt die Botschaft des Südtiroler
Landesgesundheitsdienstes bei der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung
auf fruchtbaren Boden. 43,5 Prozent haben in Folge dessen ihren Tabakkonsum
bereits eingeschränkt, und 10,6 Prozent sogar völlig mit dem Rauchen aufgehört.
Besonders bei den Jugendlichen ist eine hohe Quote bei der Verringerung des
Tabakdrogenkonsums durch die neue gesetzlichen Regelungen zu verzeichnen.
Das Rauchverbot in Südtirol, das seit dem 1. Januar 2005 in Kraft ist, war
am 25. November 2004 von der Landesregierung beschlossen worden. Die
Verantwortlichen orientierten sich am Erfolg des Rauchverbots im Trentino,
das nicht nur Gesundheitsbewusste erfreute, sondern auch der dortigen
Gastronomie eine Umsatzsteigerung bescherte. Eine Südtiroler Initiative
hatte in einer beispiellosen Aktion 40.000 Unterschriften für eine rauchfreie
Gastronomie gesammelt, und damit den Landespolitikern ein deutliches Signal
gegeben.
Fazit: Die Investitionen in eine Förderung des Gesundheitsbewusstseins machen
sich nicht nur langfristig bezahlt, sondern zeigen bereits nach kurzer Zeit
schon messbare Erfolge. Leider steckt hierbei die Gesundheitspolitik in
Deutschland noch in den Kinderschuhen.