Ökologisch-Demokratische Partei fordert rauchfreie Gastronomie
[20.04.2005/cc]
Angeregt durch die öffentliche Debatte um die Schädlichkeit von Feinstaub und
das Recht der Bürger auf saubere Luft hat die Münchner ödp die
Reinhaltung der Luft in der Gastronomie gefordert. Die ödp zieht die
Mailänder Studie heran, wonach die Feinstabbelastung in Innenräumen
durch Rauchen zehnmal so hoch ist wie durch Dieselmotoren.
Auch in der Sendung "Quer" (Bayern 3 am 7. April 2005) wurde es bewiesen:
eine Feinstaubmessung im Restaurant ergab einen 3mal so hohen Messwert
wie die Messung auf dem Verkehrsknotenpunkt Karlsplatz in München (60
Microgramm/m3). Es wurde deutlich herausgestellt, dass dies auf das
Rauchen zurückzuführen ist.
Das Engagement der ödp zu diesem Thema ist nicht neu. Bereits im März
2004 forderte Stadträtin Mechthild von Walter ein Rauchverbot für
Münchens Gaststätten. Das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit
ginge schließlich vor dem Recht auf freie Entfaltung. Es sei nicht
zumutbar, dass man beim Genuss von Speisen und Getränken krankmachenden
Passivrauch ausgesetzt sei. Die Antwort auf diese Anfrage kam vom
Kreisverwaltungsreferat der Landeshauptstadt München. Bestimmungen, die
das Rauchen in Gaststätten einschränken tangierten das Recht der
Wirtschaft, des Jugendschutzes und Verbraucherschutzes. Die Gemeinden
und Länder haben hier keine Handlungsmöglichkeit, Bestimmungen seitens
des Bundes gibt es nicht. Ein Rauchverbot sei also verfassungsrechtlich
ausgeschlossen. Dann folgt das übliche blabla von Freiwilligkeit und
bereits vorhandenen Angeboten für die Nichtraucher.
Der Regionalbeauftragte der ödp, Markus Hollemann, verweist auch auf
die aktuellen Umfragen in den Medien, die deutlich zugunsten eines
umfassenden Rauchverbots ausfallen. Auch denkt er an das Personal in
der Gastronomie und fordert Gesetze und Geldstrafen bei Missachtung des
Rauchverbots. Nur so kann wirksam Prävention erfolgen und der
Tabakkonsum eingedämmt werden.