[15.04.2005/cc]
Anlässlich eines Besuchs des Karl-Schiller-Berufskolleg in Brühl klärten die
Drogenbeauftragte Marion Caspers-Merk und die Bundestagsabgeordnete und
Patientenbeauftragte der Regierung, Helga Kühn-Mengel aus Brühl, ein
Publikum von „Multiplikatoren“ rund um das Thema „Jugend und Drogen“
auf.
„Wir kümmern uns nicht nur um die harten Drogen, auch den legalen
Suchtmitteln muss Aufmerksamkeit geschenkt werden“, erklärte
Caspers-Merk.
Die Kolleginnen klärten über Risiken und Folgen von Cannabis,
Alkohol- und Zigarettenkonsum bei Jugendlichen auf. Auch der legale
Drogenkonsum sei für junge Menschen gesundheitsschädlich und gefährlich
und habe Auswirkungen wie Leistungsabfall, Konzentrationsstörungen oder
Verschlechterungen des Kurzzeitgedächtnisses. Je früher der Einstieg,
desto schwieriger ist es, von der Sucht wieder los zu kommen und desto
gravierender sind die gesundheitlichen Schäden. Caspers-Merk stellt
weiter fest, dass sich die Altersgrenze für den Erstkontakt mit den
legalen Drogen Alkohol und Zigaretten, auch als Einstiegsdrogen
bezeichnet, immer weiter nach unter verschiebt.
Was tun? Marion Caspers-Merk spricht sich für europaweite Kampagnen zur
Suchtprävention aus und fordert stärkere Kontrollen bei der Abgabe von
Suchtmitteln an Minderjährige sowie weniger Zigaretten- und
Alkoholwerbung.
Fazit der Veranstaltung: „Prävention und frühe Hilfe seien besonders
wichtig. Probierkonsum gehöre zwar zum Erwachsenwerden dazu, dürfe aber
erst gar nicht zur manifesten Sucht werden“.
Anmerkungen: Sich für eine drogenfreie Jugend einzusetzen ist schließlich die
wichtigste Aufgabe einer Drogenbeauftragten der Bundesregierung und
sollte wenigstens für sie eine Selbstverständlichkeit darstellen.
Dennoch wirken die Äußerungen von Marion Caspers-Merk wie
unglaubwürdige Lippenbekenntnisse, wenn man sich beispielsweise das
Verhalten der Bundesregierung gegenüber dem geplanten Tabakwerbeverbot
der EU betrachtet. Lesen Sie hierzu den Artikel "Bundespolitische Schmierenkomödie um das Tabakwerbeverbot".
Auch der Schluss des zitierten Artikels "Zum Abschluss des Vortrags
appellierte die Drogenbeauftragte an die Anwesenden, bei Drogenkonsum
nicht wegzusehen und sich im Hinblick auf die Antidrogenarbeit
auszutauschen" wirkt nicht glaubwürdig, da sich Caspers-Merk bisher
stets der wertvollen Mitarbeit von Nichtraucher-Organisationen
vollkommen verschlossen hat.