[03.03.2005/pk]
Mit einer öffentlichkeitswirksamen Aktion startete der EU-Gesundheitskommissar Markos Kyprianou
am Dienstag die neue Aufklärungskampagne der EU gegen den
Tabakdrogenkonsum. Vom Sitz der europäischen Kommission in Brüssel
startete ein mehrere Meter großes aufblasbares Objekt mit der
Aufschrift "HELP - Für ein Leben ohne Tabak" zu einer Roadshow durch
Europa.
Kyprianou sprach sich am Dienstag in Brüssel für ein europaweites
Rauchverbot in allen öffentlichen Gebäuden und der Gastronomie aus.
Sein Ziel: "Nichtrauchen soll zur Norm werden, Rauchen immer mehr zur
Randerscheinung".
Kyprianou forderte die EU-Mitgliedsstaaten auf, dem Vorbild Irlands,
Italiens und Maltas zu folgen, die bereits wirksame Maßnahmen zum
Schutz vor Passivrauchen erlassen haben. Der EU-Kommissar wies in
diesem Zusammenhang auch auf die WHO-Tabakrahmenkonvention hin, die am
27. Februar in Kraft getreten war, und inzwischen von 57 der 168
Unterzeichnerstaaten im nationalen Recht verankert wurde (siehe hierzu
auch WHO-Tabakrahmenkonvention tritt heute in Kraft).
Innerhalb der nächsten vier Monate soll die Roadshow der Aufklärungskampagne
"HELP" alle 25 Hauptstädte der EU besuchen. Berlin wird vom 26. bis 29.
April an der Reihe sein. Zum 1. Juni 2005 startet der Internet-Auftritt
unter der Adresse www.help-eu.com zur Unterstützung aufhörwilliger Raucher. Ab Sommer sollen TV- und Kino-Spots in allen Ländern gesendet werden.
Für die Aufklärungskampagne, die bis zum Jahr 2008 läuft, stellt die EU
72 Millionen Euro bereit. Die EU besitzt keine legislative Kompetenz,
um Maßnahmen gegen den Tabakdrogenkonsum per Gesetz zu erlassen.
Deshalb setzt die EU-Gesundheitskommission auf diese europaweite
Aufklärungskampagne zur Information der Bevölkerung.
Hauptzielgruppe sind Jugendliche und junge Erwachsene bis 30. Denn der
bei weitem überwiegende Anteil aller Raucher verfällt bereits im
Teenager-Alter dem Nikotin.
Für diese Kampagne kooperiert EU-Gesundheitskommissar Kyprianou mit dem
"Europäischen Netzwerk für die Prävention des Tabakkonsums" (ENSP). Dem
ENSP sind 530 Organisationen angeschlossen, deren gemeinsames Anliegen
die aktive Bekämpfung der Tabakdrogensucht und ihrer gesundheitlichen
Folgeschäden ist.