Europaparlament fordert EU-weites Rauchverbot in geschlossenen Räumen
[27.01.2005/cc]
Das Deutsche Ärzteblatt Online berichtet
heute, dass der Gesundheitsausschuss des Europäischen Parlaments das
italienische Nichtraucherschutzgesetz zum Vorbild für EU-weite
Aktivitäten zum Schutz vor Passivrauch und zur Verbesserung der
Luftqualität in geschlossenen Räumen nehmen will.
Tabakrauch muss als krebserzeugender Stoff der
Kategorie 1 eingestuft und in geschlossenen Räumen verboten werden. Der
Gesundheitsausschuss hat diese Formulierung mit knapper Mehrheit
angenommen.
EU-Gesundheitskommissar Kyprianou setzt auf die
Zusammenarbeit zwischen den Ländern und will sich bei der Einführung
von Nichtraucherschutzgesetzen an Irland (das auf eine Raucherquote von
20% hin arbeitet) und Italien orientieren.
Interessant hierzu das "Aktionsprogramm der Gemeinschaft im Bereich
der öffentlichen Gesundheit". Hier findet sich auf Platz 1 der
Prioritäten für 2005 die "Eindämmung des Tabakkonsums" (S. 19 Punkt
2.3. Unterstützung der wichtigsten Strategien der Gemeinschaft im
Bereich der Sucht erzeugenden Stoffe).
Viele Nichtraucher wehren sich gegen den Zwang zum Mitrauchen und
sehen nicht länger ein, dass anderer Leute Rauch ihre Gesundheit
schädigt. Die Gefahren des Passivrauchens sind seit langem bekannt und
müssen nicht mehr diskutiert werden. Ganz besonders gilt das natürlich
für Schwangere, Kinder und Atemwegserkrankte. Außer einem Rauchverbot
in geschlossenen Räumen setzt die EU weiter auf Maßnahmen wie Erhöhung
der Tabaksteuer, Werbeverbot, Einschränkung von Sponsoring durch
Tabakfirmen, Beratungstelefone u.a., um den Tabakkonsum einzudämmen.