[25.12.2004/pk]
Am gleichen Tag wie Großbritannien, dem 16. Dezember 2004, hat auch
Deutschland die WHO-Tabakrahmenkonvention ratifiziert.
Bedauerlicherweise findet sich diese erfreuliche Tatsache nur auf der
WHO-Übersicht der Ratifizierungen. Von der angeblich freien und
unabhängigen deutschen Presse ist darüber selbst eine Woche nach der
Ratifizierung kein Wort zu erfahren.
Aber nicht nur die Presse, nein, sogar die Bundesregierung schweigt
sich schamhaft über dieses Ereignis aus. Wie so oft, wenn es um die
Tabakdrogensucht geht, scheint auch in diesem Fall die
Bundesregierung auf Verschleierungstaktik zu usetzen.
Weder unter den Pressemitteilungen der Bundesregierung, noch unter
ihren Nachrichten wird die Ratifizierung erwähnt.
Damit steht zu befürchten, dass die Bundesregierung hier ähnliche
Spielchen wie die deutsche Tabakdrogenindustrie mit ihrer
"freiwilligen Selbstverpflichtung" betreibt. Frei nach dem Motto
"wenn niemand etwas von den damit verbundenen Verpflichtungen weiß,
dann kann sie auch niemand einfordern".
Die Ratifizierung war seit langem für September angekündigt worden.
Die nun eingetretene Verzögerung ist durch nichts begründet. Damit
stellt sich nun die Frage, ob die Bundesregierung wenigstens abwarten
wollte, bis die 40 Ratifizierungen auch anderweitig zustande kamen.
Um wenigstens nicht den Anschein zu erwecken, zu sehr am
Inkrafttreten der WHO-Konvention "verantwortlich" zu sein. Die
Freunde von der Tabaklobby werden es der Bundesregierung danken.