[28.06.2004/pk]
Das Ministerium für Gesundheit und Soziales
des Bundeslandes Sachsen-Anhalt stellte heute in einer Presseerklärung
die Ergebnisse der Studie MODRUS III vor. Diese bewertet insbesondere
den Anstieg beim Alkohol- und Nikotinkonsum von Schülern als Besorgnis
erregend. Entsprechend sieht die Landesregierung von Sachsen-Anhalt den
Schwerpunkt weiter in der Bekämpfung des Missbrauchs legaler Drogen wie
Alkohol und Nikotin. Besondere Aufmerksamkeit soll dabei die
Präventionsarbeit genießen, insbesondere die Einhaltung des
Jugendschutzes vor Ort.
Die Minister erklärten heute:
"Trotz des feststellbaren allgemeinen Anstiegs beim Drogenkonsum
zeigen die Ergebnisse der Studie, dass die ganzheitliche Ausrichtung
der Drogenpolitik im Land langfristig gesehen richtig ist. Drogen- und
Suchtprävention ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, der sich alle
stellen müssen. Prävention, die bei den Ursachen ansetzt und so
genannte Peer-Projekte, die den Einfluss Gleichaltriger nutzen, um
Heranwachsende für das Thema "Drogen und Sucht" zu sensibilisieren,
haben sich dabei bewährt."
Weiterhin kündigten sie eine
Informationskampagne zum Thema Essstörungen an. Alarmierend sei es,
wenn 40 Prozent der Mädchen zur Zigarette greifen, um schlank zu
bleiben. Besonders bedenklich sei dabei, dass in Folge dessen ebenfalls
der Anteil rauchender Schwangerer zunehme. Gegengesteuert soll
frühzeitig mit speziell auf Mädchen zugeschnittenen
Präventionsmaßnahmen begonnen werden. Als Auftakt soll noch in diesem
Jahr mit ein Workshop zur Sensibilisierung von Mädchen, Eltern und
Lehrern angeboten werden.
MODRUS III ist die Fortsetzung der Vorgängerstudien aus den Jahren 1998
und 2000. Erstmals wird damit ein Datenvergleich Drogenkonsum und
Suchtverhalten in Sachsen-Anhalt über einen längeren Zeitraum
ermöglicht.
Einige der wichtigsten Ergebnisse der Studie:
Die
Kenntnisse und Erfahrungen von Jugendlichen über Drogen (legalen wie
illegalen) belegen, dass diese bereits zum Bestandteil der Lebenswelt
der Heranwachsenden geworden sind - offensichtlich gefördert durch die
breiten Zugangsmöglichkeiten sowie problemlose Verfügbarkeit.
Der Konsum ist seit 1998 bei allen Drogenarten gestiegen. Wie
eingangs erwähnt ist besonders der Anstieg des Konsums von Nikotin und
Alkohol äußerst Besorgnis erregend.
Das Einstiegsalter bei Nikotin liegt inzwischen bei elf
Jahren. Im Jahr 1998 gaben 20 Prozent der Befragten an, regelmäßig und
öfter zu rauchen. 2003 lag die Quote bereits bei 37 Prozent.
Beim Tabakkonsum haben die Mädchen die Jungen bereits
überrundet. Auffälig ist hierbei, dass Nikotin von den Mädchen als
"Schlankheitsmittel" benutzt wird. Dadurch werden zudem Essstörungen
begünstigt.
Als Gründe für den Drogenkonsum werden insbesondere
Gruppendruck und Lebensgenuss genannt. Bei illegalen Drogen steht
häufig Frustration im Vordergrund.
Die komplette Studie ist auf der o.g. Website des Gesundheitsministeriums
zu finden.